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Im Herzen des Bliesgaus
 

Die Leyenbauten - Niederwürzbacher Schlösser


Quelle: Saarheimat 6´ 1976 (Zeitschrift für Kultur, Landschaft, Volkstum)

Am 15. September 1765 heiratete der Reichsgraf Franz Karl von der Leyen in Mainz das Freifräulein Maria Anna Helene Josephina, Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg.
Das Ehepaar wohnte in Koblenz. Hier wurden auch ihre Kinder geboren: 1766 der Sohn Philipp Franz Wilhelm Ingnatius Petrus; 1768 die Tochter Charlotte Marie Anna Sofia und 1769 die zweite Tochter Maria Sofia Antonetta Charlotta Klara Elisabetha Thekla.


Am 26. Mai 1773 verlegte der Reichsgraf Franz Karl seine Residenz von Koblenz nach Blieskastel und erhob diese zur Residenzstadt. Wohnung nahm die Famile im Schloss Blieskastel.  Dieses war in den Jahren 1661 - 1676 von Karl Kaspar von der Leyen und Damian Hartard von der Leyen auf einem Felsen oberhalb von Blieskastel errichtet worden.


Zum Amt Blieskastel gehörte auch Niederwürzbach. Der Ort selbst, besonders aber der Weiher, war anfangs für die von der Leyen lediglich als Einnahmequelle für die gräfliche Finanzkasse von Bedeutung (Mühlzins und Fischereiertrag). Das änderte sich aber, als im Jahre 1773  Reichsgraf Franz Karl seiner Gemahlin  die Mühle und Land zu ihrer freien Verfügung überschrieb. Die Reichsgräfin Marianne hatte den Ort und den Weiher bald in ihr Herz geschlossen. Nach dem Tod ihres Gemahls im Jahre 1775  ließ sie ihren Besitz in Gestalt eines Gartens und Gartenhauses erweitern. Und da es ihr hier so gut gefiel, ließ sie noch ein neues Wohnhaus errichten.


Bild 1, Reichsgräfin Marianne von der Leyen


Bild 2, Reichsgraf Franz von der Leyen


Da die Landesmutter Gräfin Marianne oft in Niederwürzbach weilte, schenkte ihr die Gemeinde aus Dankbarkeit 1781 ein 3/4 Morgen großes Stück Land. Darauf ließ Marianne 1785/86 eine Burgruine errichten, wie sie das von ihrem heimatlichen Park von Herrnsheim her kannte und in Niederwürzbach vermisste.

Bild 3, Schloss Blieskastel Stadtseite (Zeichnung von 1779)


Und um noch weiter zu bauen kaufte sie gleich 25 Morgen Land im sogenannten Dudelsack. Durch den Verkauf von Getreide an die österreichischen Truppen, die auf dem Weg nach Brabant waren, erhielt die Gräfin genügend Geld, um weiter zu bauen.


Bild 4, Plan der Schlossanlage von M. Favart aus dem Jahre 1704

Der gräfliche Bauinspektor Reheis erbaute ein neues Landhaus und auch einige Häuser in Blieskastel. Es entstand auch eine herrliche Park- und Gartenanlage, die vom Leyenschen Hofgärtners Simon Glattfelder angelegt wurde. Entworfen hat die Anlage wohl der Gartenbauarchitekt Friedrich Ludwig Sckell, später bayerischer "Hofgartenintendant".





(Quelle:  Bild 1 und Bild 2  :  Roman Schmidt Fotoshop Blieskastel  -   Bild 3 und 4  Vonhof-Habermayr, Margit: Das Schloß zu Blieskastel. Ein Werk der kapuzinischen Profanbaukunst im Dienste des Trierer Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen 1652–1676. Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland, Bd. 37, Saarbrücken 1996   -gemeinfrei)    

 
 
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